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Leserbrief MAZ: Windkrafträder – ein Bekenntnis zu gesundem Menschenverstand statt angstschürender Polemik!

Lieber Herr Landrat Reinhardt,

Mit Ihrem „Bekenntnis“ vom Mo. d. 16.6., Sie würden „sogar ein Windrad in Ihrem Garten aufstellen, als das drohende Atomendlager in Gorleben zu haben“ stimmen Sie in die angstschürende Polemik ein, die versucht, den Ausbau von Windkrafträdern als das Allheilmittel gegen die Atomkraft darzustellen. Aber Windräder können die Errichtung eines Atomendlagers nicht verhindern – da gibt es keinen kausalen Zusammenhang! Ich glaube nicht, dass Sie am eigenen Leib täglich Infraschall, Lärm, Rütteln, Schattenwurf, Lichterblinken und das Aufsammeln toter Tiere wie z.B. Roter Milan am bunkergroßen Betonsockel ihres wolkenkratzerhohen Windrades erleben wollen! Über die gerne geleugneten Auswirkungen des Infraschalls – wie z.B. Schlafstörungen (82 % der Befragten), innere Unruhe (80 %), Herz- / Kreislaufprobleme (80 %) – können Sie sich hier informieren: http://www.bi-knoten.de/Infraschall.pdf und http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/machbarkeitsstudie-zu-wirkungen-von-infraschall
Der neue Windplan wird bisher leider nicht als Kontrollmittel zur Verhinderung der epidemischen Ausbreitung von Windrädern angelegt, sondern fördert sie – sonst gäbe es schlicht keine Bürgerinitiativen dagegen! Wir – ich bin Mitglied der Bürgerinitiative „Keine neuen Windräder in der Temnitz-Region“ – sind nämlich auch gegen Atomkraft! Wir sind für Windkrafträder in Maßen und nicht in Massen! Wir sind für Energiekonzepte, die Menschen, Natur, Kulturlandschaften und Tiere gerecht werden! Wir sind für nachhaltige Energieversorgung, die auch andere erneuerbare Energiequellen wie Sonnenkraft und Wasserkraft weiter fördert und nicht blockiert, wie das leider zunehmend der Fall ist!
Deshalb frage ich Sie warum bei der Planungsarbeit immer unter den Tisch fallen gelassen wird, dass das angestrebte Ziel der Landesregierung 2 % der Gesamtfläche von Brandenburg mit Windkrafträdern zu bebauen schon längst übererfüllt ist? Wir alleine in der Region Temnitz haben schon 2,7% erreicht, ein Drittel mehr als geplant! Der produzierte Strom kann nur teilweise abtransportiert werden, weil die Netze dafür erst in 10-15 Jahren ausgebaut sein werden! Der Betreiber kriegt aber sein volles Geld, selbst wenn die Windräder still stehen müssen. Ist noch mehr Schildbürgertum möglich? Müssen wir in der Ostprignitz vorauseilenden Gehorsam den Bundesregierungsplänen gegenüber beweisen, indem Plan-Über-Soll-Erfüllung durchgepeitscht wird auf Kosten der Menschen, Natur und Zukunft unserer Region? Brauchen wir unsere eigenen „Nauener Windpark-Platten“, um die Energiewende bei uns und in Deutschland für alle erträglich und nachhaltig zu kreieren? Nein, es reicht, wir haben genug!! Lasst uns alle mehr Energie sparen (!) UND mit gesundem Menschenverstand die Windenergie und andere erneuerbare Energien ausgewogen einsetzen FÜR eine gesunde, lebenswerte Zukunft unserer Region. Herr Landrat setzen Sie sich bitte dafür ein! Damit wird allen mehr geholfen, als dass Sie sich ein Windrad in Ihren Garten stellen.

Dr. Anja Walter-Ris
Mitglied und einer der Ansprechpartner der Bürgerinitiative „Keine neuen Windräder in der Temnitz-Region“, 16845 Rohrlack